Richtlinien zum Umgang mit Missbrauch, Bots, BSP und kommerzieller Nutzung im deutschen IRCnet der Server-Betreiber.

Die folgenden Regelungen wurden einstimmig von allen deutschen IRC-Servern beschlossen.
Zu Beachten ist dabei bitte: Bei Zweifelsfällen gilt immer der Geist der Regeln und nicht nur deren Buchstaben. Das heißt, das Reglement ist ein Versuch, den Nutzern des IRC einen Leitfaden für den sinnvollen Umgang mit dem Dienst zu geben. Es ist keine Anleitung, die freiwilligen Angebote der IRC-Oper über Nomic-Spielchen auszuhebeln. Again: Es ist wenig sinnvoll, die hier angedeuteten Grenzen möglichst exzessiv auszuschöpfen oder nach - sicher vorhandenen - Lücken zu suchen.

Gegenstand des Votes:

  • Missbraeuchliches Verhalten im IRC (abusive behaviour)
  • Bots
  • Botshellprovider
  • Kommerzielle Nutzung
    IMissbraeuchliches Verhalten IRC (abusive behaviour)
    Bei nachgewiesenem missbräuchlichem Verhalten eines oder mehrerer User, wird folgendermassen vorgegangen:
    0Grundsätzlich: Bei massiven Beeinträchtigungen kann unabhängig vom weiteren Vorgehen (nach Unterpunkten I.1-I.5) sofort eine K-line gesetzt werden, um den Schaden zu begrenzen.
    1Der User wird ermahnt.
    2Bei weiterem Missbrauch erfolgt eine Meldung an den abuse-Kontakt des Providers, mit der Bitte um Abmahnung/Sperrung/etc des Abusers. Frist für Reaktion (je nach Problemgrad): Zwischen 2 Werktagen und einer Woche.
    3Falls Reaktion erfolgt, aber Besserung ausbleibt erfolgt eine nochmalige Beschwerde, die die Ankündigung einer K-line beinhaltet. Die Frist beträgt wieder maximal eine Woche (siehe I.2).
    4Falls keine Reaktion oder Verbesserung auftritt: Mail an den Provider und K-line. Ggf. zusätzliche Beschwerde an den Uplink Provider.
    5Bei Besserung (auch nach Punkt I.4) bzw. glaubwürdigen Handlungen (und je nach Grad des Missbrauchs) kann die K-line aufgehoben werden.
     

    II

     

    Bots

    1Bots sind zum chatten unnötig, konsumieren unnötige Ressourcen, verleiten zum Kriegsspielen, etc. Daher sind Bots unerwünscht und keinesfalls explizit erlaubt.
    2Da aber auch viele User verantwortungsvoll mit Bots umgehen, und keinen Missbrauch betreiben, steht es einzelnen Servern in *.de frei, Bots auf ihrem Server zu dulden.
    3Da es sich jeweils um eine server-lokale Entscheidung handelt, bots zu dulden (und es nur eine Duldung ist, keine Erlaubnis), können Bots ohne Angabe von Gruenden von den Servern gekillt werden. Jeder Bot-Betreiber, der diesen zu einem IRCnet-Server in *.de connected sollte sich dessen im Klaren sein.
    4Andersherum besteht für keinen Op/Admin die Pflicht, sich auf Bot-Jagd zu machen, und (z.B. on user request) Bots zu killen, das entscheidet jeder Op selbst.
    5Abusive Bots werden selbstverständlich entsprechend Punkt I (abusive behaviour) behandelt.
     

    III

     

    (Bot-)Shellprovider

    1Ein Shell-Provider ist zunächst ein Provider, der natürlich unter die Regeln von Punkt I (abusive behaviour) fällt.
    2Ein Bot-Shell-Provider, ist ein Provider, der primär Shells mit Bot-Software zur Verfügung stellt bzw. verkauft.
    3Bot-Shell-Provider sind in höchstem Masse unerwünscht, und können entsprechend ohne vorherige Warnung geKlined werden.
    4Ein Problem ist natürlich, sinnvolle Kriterien zur Einordnung eines Providers als BSP zu haben. Wir haben uns hierfür auf eine interne Liste von Ausschlußkriterien geeinigt, die helfen soll einen BSP als solchen einzustufen. Dieser "Punkte-Katalog" wird laufend den aktuellen Vorfällen angepasst.
    5Die Entscheidung des Eintrags bleibt den Editoren des deutschlandweiten kill-files (ircd.kill) überlassen. Eine "Order deny, allow" Reihenfolge sollte aber gewährleistet sein:
    6Wenn Oper A genug Kriterien erfüllt sieht, Oper B aber nicht, zählt im Zweifel die Entscheidung von Oper A.
    7Überlicherweise wird eine Massnahme gegen BSPs von den Admins diskutiert. Da es dann auf jeden Fall schon Auffälligkeiten gegeben haben muss, ist aber davon auszugehen, dass im Zweifel gegen den BSP entschieden wird.
    8Im Zweifelsfall entscheidet über Einträege in ircd.kill (siehe III.5), wie immer, irc-oper@leo.org.
     

    IV

     

    Kommerzielle Nutzung

    1Der von uns betriebene Service IRC ist ein freier Dienst. Es ist untersagt, explizit für die Benutzung von IRC Gebühren zu verlangen.
    2Dies betrifft nicht die allgemeinen Internet-Zugangsgebühren (die Provider, Icafes, etc verlangen).
    3Die Wahl von Nicknames, Channelnames und Realnames ist frei und darf auch Firmennamen, etc. enthalten.
    4Die Nutzung eines irc-support-channels durch Mitarbeiter einer Firma ist nicht unerwünscht, sondern u.U. als positiv zu bewerten, sofern nicht explizit Gebühren für den Support-Weg IRC berechnet werden. Wobei auch hier die übliche Regel 'channels and nicks are not owned' gilt
    5Unerlaubte kommerzielle Nutzungen sind – neben der Forderung von Gebühren – auch UCM/UBM (unsolicited commercial/bulk messages), d.h. Usern wird unverlangt eine Nachricht übermittelt, die einen kommerziellen oder SPAM-Charakter hat. Dabei ist der Weg der Übermittlung unerheblich (PRIVMSG, NOTICE, channel-join/leave, ctcp, etc).
    6Weiterhin gilt: Wir halten uns an den Geist, nicht die Buchstaben dieses Textes, d.h. wir behalten uns vor auch Verhaltensweisen als abusive/commercial einzustufen, die hier nicht explizit erwähnt sind.
    7Fälle unerlaubter kommerzieller Nutzung sind als Abuse im Sinne von Punkt I zu behandeln.

    Allgemein gilt: Wir behalten uns vor, in akuten Missbrauchsfällen sofort eine kline zu setzen und diese erst nach ausreichender Absprache mit den Beteiligten wieder zu entfernen.


    Deutsche IRC-Ops <irc-oper@leo.org>, Stand 20.10.00